Wolfgang Kammerer, Matthias Lemp und Thomas Liebenauer haben etwas gemeinsam – sie sind Weltmeister in ihren Berufen. Wir haben mit ihnen gesprochen und ein paar Tipps für euch.

Wolfgang Kammerer – der KFZ-Technikmeister

Warum sollte sich jemand für den Beruf KFZ-Techniker entscheiden?
Weil dieser Beruf sehr weit von Kontinuität, Langeweile sowie Routine entfernt ist und jeder Tag neue Erfahrungen bringt. Wenn jemand technisches Interesse hat und sich gerne jeden Tag neuen Herausforderungen stellen möchte, den Kontakt mit Kunden nicht scheut und bereit zur ständigen Aus- und Weiterbildung ist, dem kann ich den Beruf des KFZ-Technikers nur empfehlen.

Wie hat die Teilnahme an Wettbewerben beruflich weitergeholfen?
Durch den Weltmeistertitel bekam ich die Möglichkeit, im Formel1 Team von McLaren-Mercedes zu arbeiten. Seit 2002 bin ich für den Fahrzeughersteller Mercedes Benz in ganz Österreich unterwegs und bin für Reparatur von sehr komplexen Fehlern und Problemen zuständig. Diese werden dann bei meinem Arbeitgeber in Zwettl instandgesetzt (AVNÖ GmbH).

Was ist das besondere an deinen Beruf?
Der Beruf KFZ-Techniker stellt Dich, heute mehr denn je, täglich vor neue technische Herausforderungen und Problemstellungen. In kaum einem anderen, handwerklichen Beruf ist die Schnelllebigkeit von technischen Neuerungen und Entwicklungen zur Zeit so gegeben, wie in der KFZ-Branche. Zu Benzin und Diesel kamen in den letzten Jahren vermehrt viele alternative Antriebe (Gas, Hybrid, Elektro).

Was kannst du jemandem auf den Weg geben, der noch nicht weiß, welchen Beruf er/sie ergreifen will?
Irgendein Interesse, egal welches, hat jeder Mensch. Dies gilt es zu erkennen beziehungsweise zu finden und genau dieses Interesse sollte bei der Berufswahl auch das Hauptkriterium sein!

Matthias Lemp – der Installateurmeister

Warum sollte sich jemand für den Beruf Installationstechnik entscheiden?
Die Lehre zum Installateur ist sehr umfangreich und auf alle Fälle auch eine ideale Grundlage für sehr viele technische Berufe. Auch nach der Lehre gibt es viele verschiedene Bereiche zur Weiterbildung, beispielsweise zur Automatisierung oder Visualisierung. Insgesamt würde ich meinen, dass der Beruf sehr zukunftssicher und zukunftsreich ist.

Was konntest du von der Teilnahme an Berufswettbewerben mitnehmen?
Natürlich werden dort zum Teil Aufgaben gestellt, die nicht alltäglich sind. Aber die Grundfertigkeiten wie Genauigkeit, Schnelligkeit und Konsequenz werden sehr gut trainiert. Es ist ein schönes Sprungbrett für den weiteren Berufsweg und man lernt viele Leute kennen.

Was kannst du jemandem auf den Weg geben, der noch nicht weiß, in welche Richtung es beruflich geht?
Wichtig ist, dass man sich zeitgerecht mit dieser Frage auseinandersetzt. Am besten macht man sich schon 1-2 Jahre vor Lehrbeginn die ersten Gedanken und probiert dann verschiedene Interessensgebiete in Form des bewährten „Schnuppern” aus. Dabei gilt es beides zu bewerten: Den Beruf selbst und auch den Arbeitgeber sowie das dort gelebte Arbeitsklima. Zudem sind auch Erfahrungen von Bekannten immer eine gute Orientierungshilfe.

Warum sollten junge Menschen im Waldviertel bleiben?
Das Waldviertel bedeutet Freiheit und Lebensqualität. Das gesamte Umfeld ist anders als in einer Großstadt und auch die menschliche Grundeinstellung ist offener und freundlicher als in einer Stadt. Auch die Lehrlingsausbildung im regionalen Bereich hat viele Vorteile im Vergleich zu großen Städten.

Thomas Liebenauer – der Fliesenlegermeister

Warum sollte sich jemand für den Beruf Fliesenleger entscheiden?
Wenn man handwerkliches Geschick, räumliches Vorstellungsvermögen, kreativ und genau ist, ist der Beruf Fliesenleger genau das Richtige. Man lernt immer wieder Neues, da es eine große Materialvielfalt und viele Arbeitstechniken gibt.

Was gefällt dir an deinem Beruf ganz besonders?
An meinem Beruf gefällt mir besonders, dass man immer wieder neue Herausforderungen gestellt bekommt und dabei seine eigenen Ideen und Kreativität mit einbringen kann.

Hat dir – im Nachhinein betrachtet – die Teilnahme an Wettbewerben beruflich weitergeholfen?
Ja sehr. Ich konnte viel Erfahrung sammeln und mich dadurch weiterentwickeln. Natürlich wird man auch dadurch bekannter. Wo fanden die Weltmeisterschaften statt? Aus welchen Ländern kamen deine stärksten Mitstreiter?
Die Weltmeisterschaften fanden in Leipzig statt und alle Länder hatten starke Mitstreiter. Es waren 26 verschiedene Nationen vertreten, wobei man sagen kann, dass Länder, die ein duales Ausbildungssystem, ähnlich wie in Österreich haben, immer wieder eine Top-Platzierung machen.

Was kannst du jemanden auf dem Weg geben, der noch nicht weiß, welchen Beruf er/sie ergreifen will?
Das Wichtigste ist, dass man an seinem Beruf Freude hat und ihn gern macht! Wenn man noch unentschlossen ist sollte man in den Bereichen, die einen interessieren vielleicht durch einen Probetag hineinschnuppern um so eine bessere Vorstellung zu bekommen.

Warum sollte ich als junger Mensch im Waldviertel bleiben?
Das Waldviertel braucht junge, motivierte Menschen die ihren Beruf hier ausüben und weiterführen.