Der Geschäftsführer von nbg.tech erzählt im Interview über seinen Bildungsweg und gibt Tipps für deine Zukunft!

An welchem Punkt Ihrer Jugend war Ihnen klar, dass Sie auch die Zukunft im Waldviertel verbringen werden?
Ich war schon immer sehr stark mit meinen Wurzeln hier im Waldviertel verbunden. Dennoch stand es gewiss im Raum, nach meiner touristischen Ausbildung in Krems, auch wo anders zu arbeiten. Aber als eines Tages der Tag kam, an dem ich es doch für sinnvoll hielt, gemeinsam mit meinen Geschwistern die Nachfolge meines Vaters im Familienbetrieb anzutreten, war dieser Gedanke schnell wieder vom Tisch. Heute bin ich trotzdem – beruflich wie privat – sehr viel unterwegs, pendle zwischen Gmünd und unserem NBG-Office in den USA. Das schafft ein gutes Gleichgewicht zwischen geschäftigem urbanem Treiben und der herrlichen Ruhe hier im Waldviertel, die mich immer wieder erdet.

Wie haben Sie in Ihrer Jugend Ferien und Freizeit im Waldviertel gestaltet?
Aus meiner Freizeit habe ich sehr schnell und immer gerne „Arbeit“ gemacht. Noch vor meinem 18. Geburtstag habe ich als ‚jüngster Barbesitzer Österreichs‘ die MiniBar in Gmünd eröffnet und diese 13 Jahre lang geführt. Und auch heute noch bereitet es mir große Freude, zu sehen, dass man mit ein wenig Anstrengung und Kreativität etwas Gutes für die Region tun, sie attraktivieren und beleben kann.

Welchen Schulweg haben Sie eingeschlagen und würden Sie im Nachhinein betrachtet etwas anders machen?
Nach dem Abschluss der Hauptschule in Gmünd habe ich mich für eine touristische Ausbildung an der HLF in Krems entschieden. Die Grundwerte, die hier vermittelt wurden, haben mich für meinen Lebensweg sehr gut vorbereitet. Ich empfehle nicht nur werdenden Gastronomen eine solche Ausbildung, der Unterricht dort hat meinen Unternehmergeist geweckt und mich perfekt auf mein Leben als Entrepreneur vorbereitet. Deshalb lautet meine Antwort ganz klar: nein, ich würde nichts anders machen.

Was sollen junge WaldviertlerInnen heute lernen?
Auch hier gibt es nur eine richtige Antwort für mich: Als Jugendlicher soll man das lernen, wofür man am meisten brennt. Klar hätte ich es mir auch einfach machen und gleich nach der Hauptschule ins Familienunternehmen einsteigen können, aber damals hat mich dieses technische Thema einfach nicht interessiert. Und so habe ich meinen eigenen Weg eingeschlagen, mir Wissen angeeignet und ein gutes Netzwerk aufgebaut, bevor ich schlussendlich doch den Schritt getan habe und Teil der NBG wurde. Was ich damit sagen will, ist, dass es völlig egal ist, welchen Beruf man erlernt, solange man mit Leidenschaft dahinter ist. Denn nur, was man liebt, macht man auch gut.

Führen Sie selbst auch Bewerbungsgespräche mit KandidatInnen? Auf was legen Sie dabei wert?
Ja – ob in der NBG oder in unserem Hotel & Restaurant Stern – ich führe viele Bewerbungsgespräche auch selbst, bzw. gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen. Dabei suche ich bei den BewerberInnen immer nach der Begeisterung für den Job. Außerdem muss die Chemie auf der persönlichen Ebene stimmen.

Welche Eigenschaften braucht jemand unbedingt, wenn er/sie bei NBG wachsen möchte?
Eigentlich braucht man bei uns nur zwei wesentliche Dinge: Das Bestreben, der oder die Beste sein zu wollen, in dem, was er oder sie tut. Und Teamfähigkeit. Wir leben extrem flache Hierarchien in unserem Unternehmen, was bedeutet, dass jeder und jede bereit sein muss, Eigenverantwortung zu übernehmen, um sein oder ihr Team voranzubringen. Dabei stehen gegenseitiger Respekt und Wertschätzung immer an erster Stelle.

Was können Sie jungen WaldviertlerInnen noch mit auf den Weg geben?
Habt keine Angst, andere Wege zu gehen. Denn nur diejenigen, die den Mut haben, etwas anders zu machen als alle anderen, ernten am Ende auch mehr als andere. Habt keine Angst, Fehler zu machen und lernt daraus. Lasst euch von eurer Heimat keine Grenzen aufzeigen, geht hinaus in die Welt, saugt Wissen auf und inspiriert andere damit. Das Waldviertel ist dabei kein Hindernis, sondern birgt das größte Potenzial zur Entfaltung.