Doris, an welchem Punkt deiner Jugend war dir klar, dass du auch deine Zukunft im Waldviertel verbringen wirst?
Nach der Matura an der HLW in Zwettl habe ich 6 Jahre in Wien gelebt und studiert. Die Uni und Studienzeit in Wien war sehr aufregend und interessant. Wien ist eine tolle Stadt mit vielen Möglichkeiten, ich habe tolle Menschen kennen gelernt und viele Freundschaften geknüpft. Wo genau ich meine Zukunft verbringen werde, habe ich nie geplant. Durch die Übernahme des Familienbetriebs bin ich wieder ins Waldviertel zurückgekommen und habe es seit dem noch keinen Tag bereut.

Wie hast du Ferien und Freizeit im Waldviertel gestaltet?
Da ich gern unter Menschen bin und gemeinsam an Projekten arbeite, war ich in meiner Heimatgemeinde Ottenschlag in verschiedenen Vereinen und Organisationen aktiv. Es war mir immer wichtig eigenständig zu sein und mein eigenes Geld zu verdienen, weshalb ich meistens an den Wochenenden und in den Ferien gearbeitet habe. Vor allem in der regionalen Gastronomie aber auch in den verschiedensten Abteilungen von DIE KÄSEMACHER GmbH.

Was sollen junge WaldviertlerInnen heute lernen?
Trends am Arbeitsmarkt verändern sich sehr schnell und somit auch die Möglichkeiten der Berufswahl. Es wird einem vielleicht jetzt etwas geraten, was in wenigen Jahren schon wieder nicht mehr so gefragt sein wird. Die Bedeutung von Medien und Technologien nimmt aber sicher in jedem Bereich zu. Wichtiger als den gefragtesten Beruf zu erlernen ist es, etwas zu finden für das man brennt, etwas wofür man Leidenschaft hat. Man kann nur erfolgreich sein, wenn man das, was man macht gerne tut und wenn man damit Erfolg hat und vor allem glücklich ist, dann ist es egal, ob der Beruf gerade „In“ oder „Out“ ist.
Entgegen so mancher Meinung, gibt es im Waldviertel viele Möglichkeiten für sich das Richtige zu finden und als Sah-nehäubchen oben drauf gibt es noch eine extra Portion Lebensqualität – die perfekte Work-Life-Balance 😉

Führst du selbst Bewerbungsgespräche mit KandidatInnen?
Je nach Bereich führen die Bewerbungsgespräche die jeweiligen Abteilungsleiter gemeinsam mit der Personalabteilung oder mit mir durch. Wir sind ein Familienbetrieb, somit bin ich mit dem Unternehmen und vielen Personen, die seit Beginn an mit dabei sind, aufgewachsen. Der persönliche Kontakt zu all meinen Kolleginnen und Kollegen ist mir sehr wichtig, ich kenne jeden und jede Einzelne im „Käsemacher“-Team.

Welche Eigenschaften braucht jemand unbedingt, wenn er/sie mit den Käsemachern wachsen möchte?
Liebe und Leidenschaft für das was man tut ist die wichtigste Grundvoraussetzung. Wir sind sehr vielfältig und pro-bieren vieles aus, wenn jemand gute Inputs bringt und motiviert ist, bieten sich immer Möglichkeiten zu wachsen und auch Verantwortung zu übernehmen.

Was kannst du jungen WaldviertlerInnen mit auf den Weg geben?
Am wichtigsten ist es, an sich selbst und seine Fähigkeiten zu glauben außerdem sich zu trauen den eigenen Weg zu gehen auch wenn es manchmal schwierig erscheint oder einem Steine in den Weg gelegt werden. Bereits in der Jugend und während der Ausbildung sollen Mög-lichkeiten genutzt werden, um sich selbst beruflich auszuprobieren und Erfahrungen zu sammeln – so erkennt man am allerbesten, was einem Freude bereitet.