Die 20-jährigen Waldviertlerinnen Hannah Prinz und Katharina Gruber werden seit sie denken können von vierbeinigen Freunden begleitet. Beide nehmen mit ihren Hunden auch sehr erfolgreich an Landes- und Staatsmeisterschaften in der Sportart „Agility“ teil. Wir haben uns mit ihnen über ihr schönes aber
auch forderndes Hobby unterhalten.

Wir beginnen mit dem Wichtigsten: Auch wenn du noch so gerne einen Hund haben möchtest, so solltest du dir der damit verbundenen Verantwortung bewusst sein. Die Tiere leben rund 13 Jahre und sind vor allem an der Seite ihrer Besitzer/innen glücklich. Sie brauchen viel Zeit und man sollte sie auch täglich körperlich und geistig fordern. Die meisten Rassen kann man aber zu fast allen Aktivitäten mitnehmen. Da sind sich auch beide Expertinnen einig. Neben langen Wanderungen und Spaziergängen wird Katharina auch beim Schwimmen oder am Stand-Up-Paddel von ihren Hunden begleitet. Hannah beispielsweise nimmt ihre Hündin „Abby“ auch zum Radfahren mit. Dies ist zugleich auch ein gutes Ausdauertraining für die Wettbewerbe.

Überhaupt wird fast jeder Spaziergang für ein paar kleine Tricks genutzt, um für die Sportart „Agility“ fit zu bleiben. Diese Bezeichnung kommt aus dem Englischen und bedeutet „Wendigkeit“, was das Ziel schon ganz gut beschreibt. Immerhin müssen die TeilnehmerInnen verschiedene Hindernisse wie Hürden oder Slalomstangen schnellstmöglich absolvieren. Meist sieht man die beiden Rassen Shetland Sheepdog („Sheltie“) und Border Collie bei solchen Bewerben. „Grundsätzlich kann man aber mit jeder Hunderasse Agility machen. Wichtig ist jedoch immer, dass der Hund daran Spaß hat“, meint Hannah dazu. Katharina geht dazu etwas genauer ein: „Bevor man mit Agility beginnt, sollte der Hund einen guten Grundgehorsam haben und gerne mit seinem Menschen arbeiten.

Natürlich ist eine gute Voraussetzung auch die Sportlichkeit des Hundes, sowie des Menschen. Man sollte als Mensch jedenfalls viel Geduld mit sich bringen.“

Bei Agility gibt es Einzelbewerbe, bei denen jeweils ein Mensch-Hund-Team alleine antritt aber auch Mannschaftsbewerbe, bei denen drei bis vier Mensch-Hunde-Teams gemeinsam antreten. Für Interessierte und Neueinsteiger empfehlen die beiden unbedingt einen Trainer. „Außerdem sollte man überprüfen, ob die Gelenke des Hundes gesund sind, damit Agility Spaß macht und es zu keiner schlimmen Verletzung kommt“, fügt Katharina hinzu. Hannah meint dazu noch, dass man seinen Hund niemals einfach ohne Vorwissen über hohe Hürden springen lassen oder auf einen Laufsteg locken soll. Hierbei wäre das Verletzungsrisiko viel zu hoch.

Katharina hat insgesamt vier Hunde zu Hause, wobei sie mit ihrer Austrialien Shepherd Hündin „Elly“ und mit der Border Collie Hüdin „Wii“ an Bewerben teilnimmt. Hannah nimmt ihre Sheltie Hündin „Abby“ und bald auch den jungen Rüden „Dali“ zum Training mit. Über den Umfang der Trainings sind sich die beiden Europameisterinnen wie so oft einig: „Am wichtigsten sind kurze, aber dafür effektive Trainingseinheiten. Schon ein paar Minuten pro Tag können genug sein.“ Mit Geduld, Ausdauer und Freude kommt auch Erfolg. Das gilt für Hobbys genauso wie im Berufsleben. Wir wünschen den beiden weiterhin alles Gute für ihr Hobby.