„Es erfolgt erst dann etwas, wenn du dich was traust, wenn du was unternimmst und auch eine Meinung hast.”

Johannes Gutmann, Unternehmer

Hannes, an welchem Punkt deiner Jugend war dir klar, dass du auch deine Zukunft im Waldviertel verbringen wirst? Hast du damals auch daran gedacht die Region zu verlassen?
Ich habe nach der HAK Zwettl und nach dem Bundesheer in Großenzersdorf versucht in Wien auf der WU zu studieren, nach 14 Tagen wusste ich, das ist nix für mich. Ich fühlte mich unter den vielen Menschen sehr alleine! Dann bin ich ins Waldviertel Management nach Edelhof gekommen, wo mich Adi Kastner unter die Fittiche genommen hat. Ich durfte über das AMS ein Absolvententraining machen, Fremdenverkehr im Waldviertel, Sonderkulturen… alles sonderbar und spannend – DANKE Adi, und Danke AMS.

Wie hast du Ferien und Freizeit im Waldviertel gestaltet?
Ab meinem 16. Geburtstag wurde mindestens ein Monat Sommerferien im nahen Sägewerk Schweighofer in Brand Bretter geschlichtet und für den Schikurs der nächsten Klasse gearbeitet, hat nicht geschadet und viel gebracht. Sonst wurde am Bauernhof mitgeholfen und Rad gefahren.

Welchen Schulweg hast du eingeschlagen und würdest du im Nachhinein betrachtet etwas anders machen?
Nach der Hauptschule Rastenfeld wechselte ich an die HAK Zwettl, wo ich wunderbare Lehrer und KlassenkollegInnen gefunden habe. Wenn dieselben Lehrer wieder dort sind, komme ich sofort wieder 😉 noch dazu mit dem jetzt neuen „Wald” und „Holz”-Ausbildungsschwerpunkt, also genau die Themen der Zukunft für unser geliebtes Waldviertel! Wir haben zusätzlich noch viel Herzensbildung mitbekommen und das trägt bis heute!

Was sollen junge WaldviertlerInnen heute lernen?
Kommunikation ist die Zukunft, Design und IT wird immer gesucht. Mehr vom Gleichen braucht keiner, nix mehr Überproduktion und alte Wege, die in die falsche Richtung führen. Die Krisen der heutigen Zeit sind alles Zeichen dieser Einbahnen und diese Krisen werden sehr viele Menschen bewusster leben lassen und viel Neues entstehen lassen. Krisen bewegen und erneuern, es muss weh tun, dann lernen wir, was heiß ist, wie die kleinen Kinder, die auch nicht wissen was heiß bedeutet, bis sie sich verbrennen. Und es wird noch viel heißer.

Was kannst du jungen WaldviertlerInnen noch mit auf den Weg geben?
Ich war immer direkt und hab mich nicht verbogen, ich bin mir selbst treu geblieben, war nicht immer leicht, aber ich konnte mich immer in den Spiegel schauen und die Lederhose ist mir auch immer treu geblieben und auch der Erfolg. Denn es erfolgt erst dann etwas, wenn du dich was traust, wenn du was unternimmst und auch eine Meinung hast. Eine Meinung wie diese: „das Waldviertel braucht keine Autobahn, sowas extra Vorgestriges!!!“ Wir brauchen Kommunikations-Autobahnen, Breitband und die einzigartige Natur und Ruhe, das sind Werte aus der Vergangenheit, die in Zukunft führen. Asphaltwüsten und Lärm und Dreck sind out, sowas von OUT!
Sonnentor hat mit neuen Ideen der Kommunikation und Verpackung viel Arbeit und Einkommen geschaffen, über 1000 Arbeitsplätze in unseren Betrieben und bei den Lieferanten und Vertriebspartnen. Ich wünsche allen Lesern eine schöne, erfolgreiche und gesunde Zukunft im Waldviertel!